Unser Ziel:

Die Einigung Europas für Frieden und Freiheit
Die Idee, ein friedliches Europa zu schaffen, gibt es seit langem. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit sind Staatsmänner und Philosophen mit Vorschlägen zur europäischen Einigung hervorgetreten.                 
Doch erst nachdem der Zweite Weltkrieg insbesondere Europa mit unsagbaren Zerstörungen überzogen hatte, gelang es, die Idee der politischen Einigung Europas schrittweise in die Tat umzusetzen.
Unabhängig voneinander kamen viele Menschen in Europa zu der Überzeugung, daß der Friede für künftige Generationen nur gewahrt werden könne, wenn das Chaos der uneingeschränkt souveränen Nationalstaaten überwunden wird. Die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Probleme waren den Einzelstaaten längst über den Kopf gewachsen.
Sie verlangten die Schaffung einer europäischen Föderation oder der Vereinigten Staaten von Europa. Die Staaten sollten sich zu einem europäischen Bundesstaat zusammenschließen, der durch seinen föderalen und demokratisch - parlamentarischen Aufbau zugleich unnötige Machtkonzentrationen verhindert und die Eigenarten seiner Völker wie auch ihr kulturelle Vielfalt erhält.
 
Unser Weg:
Die Entwicklung der Europäischen Föderalisten
 In Deutschland fanden sich diese Menschen in der Europa-Union zusammen. Überall bildeten sich unabhängig voneinander Gruppen, die für das Ziel der europäischen Einheit stritten. So ist der 9. Dezember 1946 als der Tag der ersten Gründung einer "Europa-Union" in Syke bei Bremen festgehalten.
Am 21. September 1946 hatten europäische Föderalisten bereits im "Hertensteiner Programm" ihrer Grundprinzipien in zwölf Forderungen zusammengefasst. Ebenfalls in der Schweiz fand im August 1947 der erste Kongress der Union Europäischer Föderalisten statt, dem die Europa-Union als deutscher Sektion angehört. Der Kongress bekundete die Absicht, ganz Europa föderal einigen zu wollen.
Trotz der Tatsache, dass sich nun schon die Spaltung Europas in zwei feindliche Blöcke abzeichnete, erklärten die Föderalisten, diesen "Status quo" niemals als vollendet Tatsache hinnehmen zu wollen.
Im Mai 1948 fand in Den Haag unter dem Vorsitz von Winston Churchill ein Kongress der Europäischen Bewegung statt. Diese konstituierte sich am 25. Oktober 1948 offiziell als Dachverband der wichtigsten Europa-Verbände.
Der Haager Kongress gab unter anderem den Anstoß zur Gründung des Europarates am 5.Mai 1949. Da der Europarat den Weg zu einem bundesstaatlichen Zusammenschluss nicht gehen wollte und konnte, unterstützten die europäischen Föderalisten mit ihren Initiativen die weiteren Schritte der europäischen Einigung:
•    die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl ( EGKS )         1951
•    die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft
•    die Europäische Atomgemeinschaft
durch die Römischen Verträge 1957. Die Föderalisten blieben das demokratische Gewissen der EG, das die Direktwahl und die Stärkung des Europäischen Parlaments förderte und erreichte.
Unsere Organisation:
Politisch, aber überparteilich
Die Europa-Union Deutschland ist eine überparteiliche und unabhängige politische Organisation. Sie strebt an, für ihr Ziel Anhänger und Mitstreiter aus allen demokratischen Parteien und gesellschaftlichen Gruppen wie auch Einzelmitglieder zu vereinen. Das Ziel der europäischen Einigung soll von einem möglichst breiten, parteiübergreifenden Konsens getragen werden.
Entsprechend ihren föderalen und demokratischen Prinzipien ist die Europa-Union Deutschland in Anlehnung an den bundesstaatlichen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland strukturiert.
Fast 20.000 Einzelmitglieder sind heute in einem flächendeckenden Netz von 16 Landesverbänden und rund   400 Bezirks-, Kreis-, Orts- und Stadtverbänden organisiert. Damit wird ein großer Teil der Bevölkerung erreicht, und so hat jedes Mitglied die Möglichkeit, an der Gestaltung der politischen Ziele und der Arbeit der Europa-Union aktiv mitzuwirken.
Die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) sind die Jugendorganisation der Europa-Union und wie sie ein überparteilicher politischer Verband.
Als Teil der Union Europäischer Föderalisten hat die Europa-Union Mitstreiter und Verbündete in anderen Ländern.
Über die Europäische Bewegung Deutschland, die mit mehr als hundert ihr angehörenden Verbänden und Organisationen ein breites Spektrum der gesellschaftlichen Kräfte in Deutschland repräsentiert, spricht die Europa-Union die wichtigsten Multiplikatoren hierzulande an.
Durch den engen Verbund mit wissenschaftlichen publizistischen und Bildungseinrichtungen steht der Europa-Union ein Instrumentarium zur Verfügung, mit dem sie in alle Bereiche des öffentlichen Lebens hineinwirken kann.
Mit der "Europäischen Zeitung" besitzt die Europa-Union ein eigenes, monatlich erscheinendes Periodikum, das nicht nur der Information ihrer Mitglieder dient, sondern auch in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Erwachsenenbildung und Publizistik als europäisches Fachblatt anerkannt und stark beachtet wird. Auf diesem Wege kann der Verband seine Auffassungen bekannt machen und an die politischen Entscheidungsträger herantragen.
 
 
Unsere Arbeit:

Europa zu den Menschen bringen
Die Einigung Europas wird auf die Dauer nur gelingen, wenn dieses Projekt auch von den Menschen, den europäischen Bürgern, unterstützt und mitgetragen wird und sie sich damit identifizieren können - kurz: wenn sie aktiv die Zukunft Europas mitgestalten.
Die Europa-Union setzt sich dafür ein, die breite Öffentlichkeit für die europäische Einigung zu mobilisieren. Sie vermittelt den Bürgern die erforderlichen Hintergrundinformationen zum Verständnis der europäischen Integration und versucht, sie von der Notwendigkeit des persönlichen Engagements zu überzeugen. Das geschieht auf vielfältige Weise:
•    Wir behandeln Europa auf Vortragsveranstaltungen, Diskussionsforen,               Kongressen, Verbands- und Fachseminaren.
•    Wir informieren und interessieren die Öffentlichkeit auf Kundgebungen und
      bei Straßenaktionen.
•    Der Europatag am 5.Mai ist stets ein Höhepunkt der Öffentlichkeitsarbeit
     der Europa- Union. In ganz Deutschland sind an diesem Tag ihre Mitglieder
     an Informationsständen und bei vielfältigen Veranstaltungen anzutreffen.
•    Wir arbeiten eng mit den Europa-Häusern und Europäischen Akademien
      zusammen, die die außerschulische europäische Bildung im engeren Sinne
      übernommen haben.
•    Wir werben für Toleranz gegenüber Andersdenkenden und pflegen den
      Kontakt zu unseren ausländischen Mitbürgern.
•    Wir bieten auch etwas für junge Leute: die Mitarbeit bei den Jungen
      Europäischen Föderalisten. Sie veranstalten europaweit jugendgemäße
      Aktionen, Seminare, Reisen, Sprachkurse und Jugendaustausch.
•    Wir machen nicht nur Politik. Auch Geselligkeit und Reisen, vor allem zu den
      Stätten, an denen europäische Politik "gemacht" wird, stehen auf dem
      Programm. Bei Besuchen von europäischen Partnerstädten und
      Begegnungsreisen in andere Länder kommen sich die Europäer näher.

Die Europa-Union ist ständig bemüht, auf die "offizielle Europa-Politik" in der Bundesrepublik Deutschland, bei den Organen der Europäischen Union und des Europarates Einfluss zu nehmen und dazu beizutragen, die Einheit Europas Schritt für Schritt voranzubringen.
•    Wir arbeiten über Länder- und Parteigrenzen hinweg zusammen.
•    Wir nehmen Stellung und geben politische Anstöße zu den wesentlichen
      Bereichen der Europapolitik
•    Wir befassen uns in Arbeitskreisen und Kommissionen mit einzelnen
      Politikbereichen und spezifischen Fragen der europäischen Integration.

Unsere Forderungen:
Mehr Demokratie, Bürgernähe und Effizienz
Die Europäische Union mit ihren 28 Mitgliedern hat ihren Bürgern Frieden, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand durch gemeinsame Entscheidungen auf der Grundlage gemeinsamer Interessen gebracht. Dies ist die beste Antwort auf die enge und wachsende Abhängigkeit zwischen den europäischen Staaten. Doch das in fünfzig Jahren Erreichte kann nur erhalten und gesichert werden, wenn die Europäische Union eine verständliche und überzeugende politische Gestalt annimmt und der Integrationsprozess weiter voranschreitet.  Ihrer Verantwortung als Stabilitätsfaktor in Europa und der Welt kann die Europäische Union nur gerecht werden, wenn sie die Strukturen festigt und ihre Handlungsfähigkeit nach innen und außen stärkt.
Die Europa-Union Deutschland setzt sich deshalb ein:
•    Für ein Europa der Bürger
•    Wir wollen ein Europa für alle, nicht nur für die Politiker. Die Europäische
      Union steht heute vornehmlich als Wirtschafts-. Und Sozialgemeinschaft vor
      uns. Ihr zentrales Defizit ist der geradezu fatale Abstand zwischen den
      Europäischen Institutionen und den europäischen Bürgern. Die Bürger und
      Regionen müssen intensiver an der Gestaltung Europas beteiligt werden.
      Wir wollen ein bürgernahes Europa, in dem politische
      Entscheidungsprozesse transparent und überschaubar gestaltet sind und
     das gemeinsam solidarisch eine Politik betreibt, die den europäischen
     Gemeinsinn - die Europäische Identität - stärkt.
•    Für Europas Einheit in Vielfalt
•    Das Bewusstsein für die gemeinsame Herkunft und der Wille zur
      gemeinsamen Zukunft müssen entwickelt, die kulturelle Vielfalt Europas als
      Merkmal der Europäischen Identität zugleich gewahrt und gefördert                   werden.
•    Für ein starkes Europäisches Parlament
•    Das Europäische Parlament ist das Vertretungsorgan der Bürger. Es muss
      gleichberechtigt an der Gesetzgebung beteiligt werden und noch mehr
      Befugnisse erhalten. Je mehr Bürger "Europa" wählen, desto größer das
      Ansehen des Europaparlaments und sein Rückhalt für mutige
      Entscheidungen.

•    Für eine föderale Verfassung
•    Die komplizierten Gemeinschaftsverträge müssen in eine klar formulierte
      und für den Bürger verständliche Verfassung einmünden, die die
      gemeinsame föderale Ordnung garantiert. Ein verbindlicher Katalog
      gemeinsamer Menschenrechte und Grundfreiheiten muss in ihr ebenso
      verankert sein wie die Minderheitenrechte.
•    Für eine innere Reform der Europäischen Union
•    Innen- und außenpolitisch muss die Europäische Union handlungsfähiger
      und damit auch glaubwürdiger werden. Zudem gilt: nur eine starke
      Gemeinschaft kann auch neue Mitglieder aufnehmen. Deshalb sind ihre
      Institutionen, Arbeitsmethoden und Entscheidungsverfahren effizienter zu
      machen.
•    Für die Realisierung der Wirtschafts- und Währungsunion
•    Im immer stärker werdenden weltweiten Wirtschaftsgeflecht kann die
      Wettbewerbsfähigkeit und Unabhängigkeit der Europäer künftig nur durch
      eine gemeinsame stabile Währung gewährleistet werden. Die
      Währungsunion eröffnet neue Chancen für Wirtschaftswachstum und mehr
      Beschäftigung. Das politische Schicksal Europas ist eng an den Erfolg der
      Wirtschafts- und Währungsunion gekoppelt.

•    Für eine wirkliche politische Union Europas

•    mit einer voll ausgestalteten Unionsbürgerschaft, einer gemeinsamen
      Währung und einer gemeinsamen Politik. Nur so kann den anstehenden
      Problemen wie Inflation, Arbeitslosigkeit, Umweltzerstörung, internationaler
      Kriminalität, wachsendem Nationalismus und Rassismus wirksam begegnet
      werden und die Europäische Union ihre kontinentale und globale
      Verantwortung als Stabilitätsfaktor und friedenssichernde Kraft
      wahrnehmen.